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Facebook-Tool gegen Fake-News

Facebook-Tool gegen Fake-NewsSo wie Facebook-User bisher Beiträge als "nervig" oder "unangemessen" markieren konnten, lassen sich die nun auch als "Falschmeldung" deklarieren. So wird es zunächst einmal dem Nutzer überlassen, Nachrichtenbeiträge als falsch zu melden.

Die Überprüfung von Falschmeldungen wird von den einen als segensreich herbeigesehnt, von den anderen als Orwellscher Untergang des Internets verteufelt. Denn damit beginnt nun wohl endgültig die schon länger angekündigte "Anti-Fake-News-Kampagne" in Zuckerbergs Netzwerk. Sobald jemand eine Meldung als "Fake" bezeichnet hat, wird sie von Fachleuten externer Medienunternehmen geprüft, die sich die Faktenlage vornehmen. Wie das genau geschieht, bleibt bislang im Dunklen, auch scheinen die bis jetzt bekannten Prüfinstanzen nicht frei von politischen Interessen zu sein. Doch wie immer und von wem geprüft wird: Falls sich der Hinweis auf Falschmeldung bestätigt, erscheint ein deutlicher Warnhinweis unter dem entsprechenden Beitrag im Newsfeed.

Ob das am Ende jedoch den gewünschten Erfolg bringen wird, scheint fraglich. Zum einen sind der im Juni 2015 gegründeten Google-Initiative "First Draft Coalition" gerade einmal 40 große Medienunternehmen beigetreten, die sich den Regelungen verpflichtet fühlen, also Falschmeldungen identifizieren und Quellen verifizieren wollen. Zum anderen existieren im World Wide Web natürlich noch unzählige andere und weniger kontrollierte Kanäle, in denen Fake-News ungehindert verbreitet werden können. Darüber hinaus verbreiten bewußt oder unbewußt auch immer mal wieder Leitmedien Falschmeldungen oder berichten tendenziös oder interessengesteuert. Viele Gruppen werden die neuen Möglichkeiten nutzen, auch deren Beiträge - ob seriös recherchiert oder nicht - als "Fake" zu markieren - und damit beißt sich der Hund in den Schwanz.

Trotz aller technischer Schranken liegt es letztlich in der Verantwortung des Users, Quellen nicht blind zu vertrauen und abstruse Beiträge unkontrolliert weiterzuleiten. Und insbesondere wenn in Newsbeiträgen diffamiert oder gar gedroht wird, bietet das deutsche Strafrecht bereits heute mannigfaltige Möglichkeiten, dagegen vorzugehen und die Urheber solcher Pamphlete zur Verantwortung zu ziehen.

06.03.2017

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