Aktuelles

Das Internet im Jahr 2014

Das Internet im Jahr 2014Seit dem Spätsommer 2013 bestimmen Schnüffelaffären die Schlagzeilen, die Daten-Sammelwut von Geheimdiensten und IT-Unternehmen scheint unbegrenzt und bringt weltweit Bürger auf die Palme - das Interesse der Volksvertreter hingegen hält sich in Grenzen. Die Mittel und Möglichkeiten der öffentlich bestellten Datenschützer sind begrenzt. Und auch Otto-Normaluser hat längst resigniert und tackert fleißig weiter privateste Angelegenheiten in die Timelines sozialer Netzwerke.

Gleichwohl bietet die bunte Welt sozialer Medien ungeahnte Möglichkeiten von Kundenansprache und Kundenbindung - und die wollen genutzt werden. Nur ist diese Welt mittlerweile derart komplex und längst nicht mehr auf die üblichen Verdächtigen wie Facebook, Twitter und Google+ beschränkt. Hinzu kommt die immer weiter um sich greifende und nahezu jeden Lebensbereich durchdringende Verbreitung von Informationen über mobile Endgeräte - als Unternehmer muss man wirklich auf vielen Hochzeiten tanzen um seine Zielgruppe adäquat zu erreichen. Dabei wird ein nicht unerheblicher Teil von Datenverkehr mittlerweile via Mobile Apps generiert - und genau das scheinen noch immer viele Unternehmen zu verschlafen, wenn man dem "IT-Trend Report 2013/2014" der DiOmega GmbH aus Frankfurt glauben schenken darf.

Mittelständler agieren demnach recht konzeptlos, wenn es darum geht, die beispielsweise über soziale Netzwerke auflaufenden Datenmengen nutzbringend einzusetzen. Doch warum soll die gezielte Strukturierung, Auswertung und Nutzung von Daten den Geheimdiensten vorbehalten sein? Die systematische Auswertung der anfallenden Datenmengen befähigt Unternehmen, künftiges Kunden- und Konsumverhalten zu prognostizieren, Kaufinteressen abzuschätzen und auf dieser Grundlage passende Werbemaßnahmen, Produkte und Angebote zu entwickeln. Das alles im Einklang mit den hierzulande bestehenden Datenschutzrichtlinien umzusetzen, geht natürlich nicht ohne Fachjuristen. Und so ist BigData zwar in aller Munde, doch gerade im KMU-Segment zögert man damit, Geschäftsprozesse und Unternehmensstrategien entsprechend zu implementieren bzw. neu auszurichten.

Die permanent wachsende Vielfalt im Social-Media-Biotop stellt KMU vor weitere Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Je nach Produktpalette kann es durchaus gewinnbringender sein, Informationen und Angebote über andere Kanäle als beispielsweise Facebook ins Gespräch zu bringen - Istagram, Flickr, Tumblr, Pinterest seien hier genannt, auf diesen Plattformen tummeln sich teilweise ganz andere Zielgruppen, die angesprochen werden wollen. Video-Streams, Live-Streams und Podcasts - verbreitet über die entsprechenden Media-Plattformen - bieten weitere Möglichkeiten der Produkt- und Angebotspräsentation. Nur zögerlich stellen sich mittelständische Unternehmen auf das sich ständig ändernde Umfeld ein und konzentrieren sich auf Unternehmenshomepage (die nach wie vor nicht zu unterschätzen ist) und etablierte Werkzeuge wie beispielsweise Newsletter.

Die Marketing-Entscheider in den Chefetagen müssen erkennen, dass das sich permanet wandelnde Umfeld der "neuen Medien" dazu zwingt, Strategien immer wieder neu zu überdenken und an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Was gestern noch richtig und erfolgversprechend war, kann heute schon meilenweit an der avisierten Zielgruppe vorbeigehen. Beispiel Facebook: Vor wenigen Jahren noch jung und hip, hat mittlerweile ein Alterungsprozess eingesetzt, Nutzer zwischen 18 und 34 Jahren insbesondere in Deutschland wandern ab, ältere Semester hingegen erkennen nun die Vorzüge des sozialen Netzwerks. Plattformen wie Snapchat, WhatsApp, Tumblr oder Instagram hingegen konnten im vergangenen Jahr explosionsartig zunehmen und Millionen junge Nutzer unter ihrem Dach vereinen.

International aufgestellte Unternehmen müssen darüber hinaus auf regionale Unterschiede und Besonderheiten Rücksicht nehmen - was in Deutschland oder in Europa Erfolg verspricht, kann in Russland, Brasilien oder China ordentlich in die Hose gehen. Dort ist Google beispielsweise nicht das maß aller Dinger, die chinesische Suchmaschine Baidu kann es aber durchaus mit der Mutter aller Suchmaschinen aufnehmen - wer in diesen Märkten operieren will kommt an diesen Plattformen nicht vorbei.

Die immer weiter wachsende mobile Welt macht es notwendig, dass Informationen plattform- und geräteübergreifend aufbereitet werden. Kein User möchte sich eine altbackene Website auf einem Smartphone-Display anschauen. Mit Responsive Design und entsprechenden Scripting-Engines gibt es beeindruckende Möglichkeiten, Unternehmensinformationen geräteunabhängig und zukunftssicher auch für neue Gerätegenerationen aufzubereiten.

Stillstand ist ein Fremdwort in der Online-Welt, die einem permanenten, aber keinesfalls nur technologischem Wandel unterliegt. Neue Geräte, neue Formate, neue Werbeformen, neue Werkzeuge für die globale Vernetzung - darauf müssen klein- und mittelständische Unternehmen reagieren.

Michael Schmidt TAGWORX.NETMichael Schmidt ist Unternehmer und Inhaber der Internet-Agentur TAGWORX.NET in München, einem Netzwerk von Internet-Fachleuten, deren tiefes Medien-Knowhow je nach Anforderungen und Projektstand "zugeschaltet" wird. Seit der Firmengründung 2005 verlassen sich Kunden aus dem In-und Ausland auf die umfassenden Beratungs- und Entwicklungsdienstleistungen  der Laimer Agentur, die ein umfassendes Angebot zum Thema "neue Medien" bereithält und zukunftsorientierte Informationssysteme mit optimalem Nutzen entwickelt.

Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit ist Michael Schmidt Initiator des Unternehmerstammtisches in Laim, einer mittlerweile seit viereinhalb Jahren bestehenden Netzwerkplattform für Unternehmer, vornehmlich aus dem Münchner Westen. Jeden letzten Donnerstag im Monat treffen sich Unternehmer, Freiberufler und Selbstständige zum Tête-à-tête im WEIN.GUT - DER Adresse für Wein und Genuss im Stadtteil und mittlerweile auch weit darüber hinaus.

Foto: ©media Verlagsgesellschaft mbH / ©Hemera Technologies Inc. / ©LANIZmedia

08.01.2014

RSS Newsfeed
Alle News vom TAGWORX.NET Neue Medien können Sie auch als RSS Newsfeed abonnieren, klicken Sie einfach auf das XML-Symbol und tragen Sie die Adresse in Ihren Newsreader ein!