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Jetzt aber Tempo! Wie Sie Ihre Website flott machen
Eine schlechte Website-Performance kann die Nutzererfahrung stark beeinträchtigen und dazu führen, dass Besucher Ihre Seite verlassen, bevor sie überhaupt richtig geladen ist. Zudem ist die Ladegeschwindigkeit und die Performance von Websites ein maßgebliches Ranking-Kriterium bei Suchmaschinen. Eine schnelle Website ist daher für jeden, der online erfolgreich sein will, von entscheidender Bedeutung. Es wird also Zeit, endlich mal die eigene Seite auf Vordermann zu bringen.
Wie man die Website-Performance verbessert: 8 wichtige Tipps
Eine schnelle Website ist kein Zufall, sondern das Ergebnis gezielter Optimierungsmaßnahmen. Hier sind die wichtigsten Tipps, um Ihre Website auf Touren zu bringen:
1. Bilder optimieren
Bilder sind oft der größte "Gewichtsfaktor" auf einer Webseite. Unkomprimierte Bilder können die Ladezeit erheblich verlängern. Optimieren Sie Bilder vor dem Hochladen, indem Sie sie auf die benötigte Größe zuschneiden und mit einem Tool wie TinyPNG oder Squoosh komprimieren. Nutzen Sie moderne Bildformate wie WebP, die eine bessere Komprimierung bei gleicher oder sogar besserer Qualität bieten.
2. Content Delivery Networks (CDNs)
Ein CDN ist ein globales Netzwerk von Servern, das statische Inhalte Ihrer Website wie Bilder, Videos, CSS- und JavaScript-Dateien auf Servern weltweit speichert. Wenn ein Nutzer Ihre Seite aufruft, werden diese Inhalte nicht von Ihrem Hauptserver geladen, sondern vom geografisch nächstgelegenen CDN-Server. Dies reduziert die Latenz erheblich und beschleunigt die Ladezeit, da die Daten eine kürzere Distanz zurücklegen müssen.
Aus dem Blickwinkel des Datenschutzes, Stichwort EU-DSGVO, gibt es bei der Nutzung von CDNs, deren Hauptsitz außerhalb der EU liegt, jedoch einen bzw. gleich mehrere Wermutstropfen. Daten von EU-Bürgern könnten auf Servern in Drittländern verarbeitet werden, die nicht das gleiche Datenschutzniveau wie die EU aufweisen. Dies kann zu rechtlichen Unsicherheiten führen, weshalb man bei der Auswahl eines CDN-Anbieters genau prüfen sollte, wo die Daten gehostet und verarbeitet werden. Idealerweise sollte man einen Anbieter wählen, der Server in der EU hat oder eine gesonderte Vereinbarung zur Einhaltung der DSGVO anbietet.
3. Browser-Caching nutzen
Wenn ein Nutzer Ihre Website zum ersten Mal besucht, lädt der Browser alle Dateien (Bilder, CSS, JavaScript). Beim nächsten Besuch müsste er das wieder tun. Durch Browser-Caching können Sie dies verhindern, indem Sie dem Browser einfach sagen, welche Dateien er speichern soll. Dadurch lädt die Seite bei wiederholten Besuchen deutlich schneller, da die Daten direkt aus dem Cache des Nutzers abgerufen werden.
4. CSS- und JavaScript-Dateien minimieren
CSS- und JavaScript-Dateien enthalten oft Leerzeichen, Kommentare und überflüssige Codezeilen. Durch die Minifizierung (Verkleinerung) dieser Dateien können Sie die Dateigröße teilweise enorm reduzieren, was zu kürzeren Ladezeiten führt. Tools wie CSSNano oder UglifyJS können diesen Prozess automatisieren, meistens reicht aber auch ein schöder Text-Editor.
5. Langzeit-Caching verwenden
Wie beim Browser-Caching können Sie auch serverseitig mit Langzeit-Caching arbeiten. Dies sorgt dafür, dass Ihre statischen Inhalte (CSS, JS, Bilder) über einen längeren Zeitraum im Cache gespeichert werden und nicht bei jeder Anfrage neu geladen werden müssen. Achtung: Nicht jeder Hosting-Dienstleister stellt diese Funktionen zur Verfügung, insbesondere bei den preisgünstigeren Hosting-Accounts wird man derlei Funktionen vergeblich suchen.
6. HTTP-Anfragen reduzieren
Jedes Element auf Ihrer Website, wie Bilder, CSS- und JavaScript-Dateien, erfordert eine separate HTTP-Anfrage vom Browser an den Server. Je mehr Anfragen gestellt werden, desto länger dauert der Ladevorgang. Bei umfangreichen Seiten mit vielen darzustellenden oder zu verarbeitenden Elementen läppert sich das ganz ordentlich. Sie können die Anzahl der Anfragen reduzieren, indem Sie CSS- und JavaScript-Dateien zusammenfassen (concatenating) oder CSS-Sprites für Icons verwenden.
7. Lazy Loading implementieren
Lazy Loading ist eine Technik, bei der Bilder oder Videos erst geladen werden, wenn sie im Sichtbereich (Viewport) des Nutzers erscheinen. Dies ist besonders nützlich für Seiten mit vielen Bildern. Der anfängliche Ladevorgang wird dadurch beschleunigt, da nur die Inhalte geladen werden, die der Nutzer sofort sieht.
8. Leistungsfähiges Hosting wählen
Wie unter Punkt 5 bereits erwähnt: Die Wahl des richtigen Hosting-Anbieters ist essenziell und kann wahre Wunder bewirken. Ein qualitativ hochwertiger Hoster mit schnellen Servern und guter Infrastruktur kann die Ladezeiten Ihrer Website erheblich verbessern. Bei anspruchsvollen Seiten insbesondere unter WordPress (oder einem anderen ressourcenhungrigen CMS), sollte auch nicht immer der billigste Hosting-Account gewählt werden - denn dort ist spürbar Sparflamme angesagt. Schon alleine deshalb, weil Sie sich den Server und die Server-Leistung mit hunderten, manchmal tausenden anderen Websites teilen.
Performance als Ranking-Kriterium: Warum Google auf Geschwindigkeit setzt
Google hat bereits 2010 die Ladegeschwindigkeit einer Website als offizielles Ranking-Kriterium für Desktop-Suchen eingeführt. Seit 2018 spielt die Performance auch für die mobilen Suchergebnisse eine eminent wichtige Rolle. Der Grund ist einfach: Google will den Nutzern die bestmögliche Erfahrung bieten. Eine langsame Website frustriert Nutzer und führt zu einer höheren Absprungrate, was Google schlichtweg als Zeichen für eine schlechte Nutzererfahrung wertet.
Die Core Web Vitals, die Google 2021 eingeführt hat, sind ein zentrales Instrument zur Messung der Nutzererfahrung. Die Metriken umfassen drei wichtige Kennzahlen:
- LCP (Largest Contentful Paint): Misst die Zeit, bis das größte sichtbare Element der Seite geladen ist. Ein Wert unter 2,5 Sekunden gilt als gut.
- FID (First Input Delay): Misst die Verzögerung zwischen der ersten Interaktion des Nutzers (z. B. Klick auf einen Button) und der Antwort des Browsers. Ein Wert unter 100 Millisekunden ist optimal.
- CLS (Cumulative Layout Shift): Misst die visuelle Stabilität der Seite. Ein niedriger Wert zeigt an, dass keine unerwarteten Layout-Verschiebungen auftreten.
Eine schlechte Punktzahl bei den Core Web Vitals kann dazu führen, dass Ihre Website im Google-Ranking schlechter als die Mitbewerber abschneidet.
Tools zur Analyse und Optimierung der Website-Performance
Es gibt eine Vielzahl von Werkzeugen, die Ihnen helfen, die komplexen Schwachstellen Ihrer Website zu identifizieren und Verbesserungspotenzial aufzudecken.
- Google PageSpeed Insights: Dieses kostenlose Tool von Google ist die erste Anlaufstelle. Es analysiert Ihre Website sowohl für mobile als auch für Desktop-Geräte und gibt Ihnen einen Score von 0 bis 100. Zusätzlich erhalten Sie konkrete Empfehlungen, was Sie verbessern können, basierend auf den Core Web Vitals.
- GTmetrix: GTmetrix bietet eine detaillierte Analyse der Ladezeit und gibt Ihnen eine Übersicht über die größten Performance-Probleme. Es verwendet die Metriken von Google PageSpeed und zusätzlich von YSlow und bietet einen Wasserfall-Diagramm-Ansicht, die den Ladevorgang visualisiert.
- WebPageTest: Dieses Tool ist ideal für Fortgeschrittene. Es ermöglicht Ihnen, die Ladezeit Ihrer Website von verschiedenen geografischen Standorten und unter verschiedenen Netzwerkbedingungen (z. B. 3G, 4G) zu testen. Die Ergebnisse von WebPageTest sind sehr detailliert und geben tiefe Einblicke in den Ladevorgang.
Indem Sie diese Tools regelmäßig nutzen und die Empfehlungen auch diszipliniert umsetzen, können Sie die Geschwindigkeit Ihrer Website kontinuierlich verbessern und so die Nutzererfahrung und Ihr Google-Ranking positiv beeinflussen. Eine schnelle Website ist eine Investition, die sich bereits kurzfristig auszahlt - mit zufriedenen Kunden und einer besseren Position bei Google & Co.
30.08.2025
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