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Frau S. hat ein Problem
Silke S. hat ein Problem - Facebook-User werden wissen wovon ich rede. Derzeit kann man im sozialen Netzwerk einen Shitstorm, ja einen Shit-Tornado beobachten, den es in dieser Form - zumindest in Richtung Privatpersonen - so wohl noch nicht gegeben hat.
Frau S. hat sich Luft gemacht. Das nennt man freie Meinungsäußerung und das ist ihr gutes Recht, auch wenn sie damit wenig Fingerspitzengefühl, Geschichts- und Geografiekenntnisse unter Beweis gestellt hat. Ja, sie hat einen selten dämlichen Post abgelassen und es war zu erwarten, dass sich ein derartiger Fehltritt rasch verbeiten würde.
Doch was nun passiert ist unbeschreiblich - es wird geradezu zur Menschenjagd geblasen. Weil Silke S. wohl auch nicht all zu viel von Internet und Sozialen Netzwerken versteht, sind in kurzer Zeit ihre privatesten Daten herausgegoogelt und veröffentlicht worden, Anschrift, Handynummer, Arbeitgeber. Wann also steht die Meute vor der Tür? Denn der virtuelle Lynchmob zündet schon mal die Fackeln an, in hunderten, ja tausenden Reposts und Kommentaren wird Silke S. verteufelt, bespuckt und beleidigt, dass jeder Anwalt mit Schmerzensgeld-Ambitionen seine helle Freude daran hätte.
Und das ist eben keine freie Meinungsäußerung, dass sind Straftatbestände, die juristisch entsprechend geahndet werden können - zumal die Meute über ihre Facebook-Accounts unschwer zu identifizieren sein wird. Darüber hinaus sollte aber auch Frau S. schnellstens zurückrudern und ihre hilflose Krisenkommunikation sein lassen - und einen Anwalt mit der Bewertung der Vorgänge beauftragen.
Oder warten und einfach darauf vertrauen, dass sich der Shitstorm so schnell wieder legt, wie er begonnen hat. Und beim nächsten Posting einfach mal ein klein wenig nachdenken.
06.06.2013
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