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Fachkräftemangel: Wo bleiben die Bewerber?

Topf und DeckelDer Fachkräftemangel ist in aller Munde, mehr als die Hälfte aller Unternehmen beklagen, dass ihnen Personal fehlt und sich dieser Umstand bereits auf ihre Kennzahlen auswirkt. Das unterstreicht auch eine Studie der Bertelsmann Stiftung, die zeigt, dass der Fachkräftemangel in deutschen Unternehmen offenbar größer ist, als gemeinhin angenommen. Andererseits offerieren viele Firmen altbackene Karriereseiten, ausufernde Bewerbungsformulare und versäumen es, sich als Unternehmen, als Marke und als attraktiver Arbeitgeber in Szene zu setzen. So wird das nix, wer wirklich im Online-Recruiting punkten will, muss an sich arbeiten.

Eine gute Website für die Stellenbesetzung muss zunächst eines können: potenzielle Bewerber anzusprechen. Alles Weitere ist in der aktuellen Situation nachrangig. Und ganz nebenbei und möglichst unmerklich für den Bewerber sollte sie den Bewerbungsprozess zu vereinfachen und beschleunigen, damit Sie als Arbeitgeber Ressourcen sparen, übermittelte Daten schnell weiterverarbeiten und den Recruiting-Prozess insgesamt effizienter gestalten können. Es sollte heute selbstverständlich sein, dass es Bewerbern ermöglicht wird, sich online zu bewerben und ihre Unterlagen hochzuladen.

Was sind die Schlüsselfaktoren für eine gut funktionierende Recruiting-Website?

  1. Nutzerfreundlichkeit: Die Karriereseite sollte übersichtlich strukturiert und intuitiv bedienbar sein.
  2. Tonalität und Inhalte: Die Tonalität sollte zum Unternehmen passen, die Inhalte informativ und ansprechend sein.
  3. Auffindbarkeit: Gerade bei größeren Unternehmensseiten ist es wichtig, dass die Karriereseite leicht zu finden und auf der Homepage des Unternehmens verlinkt ist.
  4. Innovative Bewerbungsmöglichkeiten: Positionieren Sie sich als moderner Arbeitgeber! Die Karriereseite sollte Bewerbern innovative Bewerbungsmöglichkeiten bieten, etwa die Möglichkeit, sich per Video zu bewerben.
  5. Markenkommunikation: Gerade die Karriereseite sollte die Marke und die Philosophie des Unternehmens widerspiegeln und das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber präsentieren.
  6. Social Recruiting: Die Karriereseite sollte mit allen Social-Media-Kanälen des Unternehmens verknüpft sein, um Bewerber in ganz verschiedenen Segmenten anzusprechen.
  7. Klare Handlungsaufforderung für Kandidaten: Nehmen Sie Ihre Bewerber an der Hand. Die Karriereseite sollte eine klare Handlungsaufforderung für Kandidaten enthalten, wie z.B. "Jetzt bewerben" oder "Jetzt Bewerbungsunterlagen senden".
  8. Wiederholungstäter: Ihre Karriereseite sollte Bewerbern die Möglichkeit geben, in Kontakt zu bleiben und über neue Stellenangebote informiert zu werden - etwa über einen "Freie-Stellen-Newsletter".

Schauen Sie einfach mal über den Tellerrand und überprüfen Sie, wie das die Großen in diesem Marktsegment machen:

  • Bosch: Die Karriereseite von Bosch ist sehr benutzerfreundlich gestaltet und bietet eine Vielzahl von Informationen über das Unternehmen sowie eine intuitiv zu bedienende Übersicht über alle offene Stellen.
  • Zalando: Die Karriereseite von Zalando ist sehr ansprechend gestaltet und bietet neben den offenen Stellen eine Vielzahl von Informationen über das Unternehmen.
  • Siemens: Auch der Recruiting-Bereich von Siemens ist sehr übersichtlich und einfach zu bedienen.

Aber auch kleinere Unternehmen und Start-ups gehen teilweise sehr innovativ und erfrischend auf Mitarbeitersuche bzw. vermitteln offene Stellen Dritter:

  • Workwise bietet eine benutzerfreundliche Karriereseite mit einer klaren Struktur und ansprechenden Inhalten.
  • FiveTeams stellt seine Mitarbeiter in den Mittelpunkt seiner Karriereseite und bietet eine Vielzahl von Informationen über das Unternehmen sowie offene Stellen.
  • Digital-affin.de bietet neben vielen Informationen zu Digitalthemen eine übersichtliche Karriereseite mit vielen offenen Stellen aus mehreren Perspektiven.

Aber ganz alleine über die heimische Website wird die Personalsuche nicht unbedingt zum gewünschten Erfolg führen. Warum nicht zeitgleich soziale Netzwerke für sich arbeiten lassen, wo doch einige bereits die entsprechenden Funktionen mitbringen? Das Zauberwort heißt Social Recruiting:

  • Kosteneinsparung: Mit einer guten Social Recruiting Strategie erreichen Sie deutlich mehr Kandidaten als mit klassischen Anzeigen und können zudem Kosten sparen.
  • Identifizierung spezifischer Fähigkeiten und Erfahrungen: Viele Social-Media-Plattformen ermöglichen es Benutzern, ihre Fähigkeiten und Erfahrungen in ihrem Profil darzustellen - auf diese Daten können Sie ggf. zugreifen und proaktiv agieren.
  • Kreative Eigendarstellung des Arbeitgebers: Die sozialen Netzwerke erlauben eine kreative und sympathische Eigendarstellung des Arbeitgebers, etwa mit Videos, Bildern, pfiffigen Texten oder Memes.
  • Kontaktaufnahme: Social Recruiting erleichtert die Kontaktaufnahme zwischen Arbeitgeber und potenziellen Bewerbern - und Sie als Arbeitgeber wissen sofort, mit wem Sie es zu tun haben.
  • Erhöhung der Reichweite: Durch Social Recruiting können Arbeitgeber eine größere Zielgruppe erreichen und so die Reichweite sowohl ihrer Stellenanzeigen als auch der Unternehmenspräsentation steigern.
Natürlich müssen im Social Recruiting ganz unterschiedliche Kanäle mit teils ganz unterschiedlichen Inhalten "bespielt" werden:
  • LinkedIn ist das größte berufliche Netzwerk und eignet sich daher besonders für die Suche nach Fachkräften - und das weltweit.
  • Auch Xing hat in den vergangenen Jahren den Fokus in Richtung Recruiting verschoben und eignet sich besonders für die Suche nach Fachkräften in Deutschland.
  • Facebook ist das größte soziale Netzwerk, hat eine enorme Reichweite und eignet sich besonders für die Unternehmenspräsentation, für die Interessentenbindung und natürlich auch für die Suche nach (jüngeren) Bewerbern.
  • Instagram ist ein visuelles soziales Netzwerk, ganz besonders bei der Suche nach kreativen Talenten kann Instagram sein Potenzial entfalten.
  • Auch Twitter als Nachrichtendienst ist durchaus für die Suche nach Personal geeignet. Insbesondere im Bereich Marketing und Kommunikation sollten Arbeitgeber fündig werden.
  • Sehr junge Bewerber sind eher bei TikTok oder SnapChat anzutreffen, diese visuellen Netzwerke punkten insbesondere durch Videos - dem sollten Unternehmen Rechnung tragen und entsprechende Inhalte bereitstellen. Zudem kann in diesen Netzwerken von Angesicht zu Angesicht kommuniziert werden, was den Bewerbungsprozess noch vereinfachen und unterstützen kann.

Im Idealfall sind alle Maßnahmen auf allen Plattformen miteinander vernetzt und verzahnt - so generieren Sie eine beachtliche Reichweite. Wenn Ihre Personalabteilung weiß, was sie zu tun hat, kann nichts mehr schiefgehen und sie haben Ihren Mitbewerbern bei der Personalsuche einiges voraus.

Foto: Coco Parisienne

14.06.2023

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