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Alles im Rahmen: JavaScript Frameworks
JavaScript-Frameworks sind Sammlungen von JavaScript-Codebibliotheken, die es Entwicklern erleichtern, auf bestehende Skripte und Funktionen zuzugreifen und sie für eigene Anwendungen zu verwenden. Der JavaScript-Quellcode muss also nich jedes Mal von Null an neu geschrieben werden, sondern Standard-Funktionen können leicht in den eigenen Code eingebunden werden. Das spart natürlich jede Menge Zeit.
Eins vorweg: Eine "eierlegende Wollmilchsau" gibt es nicht. Doch mittlerweile können Entwickler auf einige ganz verschiedene JavaScript-Frameworks für unterschiedliche Zwecke und Anwendungsbereiche zurückgreifen.
Angular:
Angular.js ist ein Open-Source-Framework für die Entwicklung von Single-Page-Anwendungen (SPA). Es erweitert HTML um Attribute, die die Datenbindung ermöglichen. Es bietet Funktionen wie Progressive Web Apps, Code Generierung, Code Splitting, Templates, Angular CLI, Animation und Accessibility.
Vorteile: Einfache DOM-Manipulation, Zwei-Wege-Datenbindung.
Nachteile: Mögliche Performance-Probleme, kann komplex werden für größere Szenarien, einige Features können für Anfänger schwer zu verstehen sein.
React:
React.js ist eine Open-Source-Bibliothek für die Erstellung vor allem von Benutzeroberflächen. Es verwendet eine virtuelle DOM, die nur die geänderten Teile der Oberfläche neu rendert. Es ermöglicht die Erstellung von wiederverwendbaren Komponenten mit JSX, einer Syntaxerweiterung für JavaScript. Es unterstützt auch Server-seitiges Rendering und React Native für mobile Anwendungen.
Vorteile: Hohe Performance, einfache Komponentenstruktur, große Community und ein umfangreiches Ökosystem.
Nachteile: Steile Lernkurve, häufige Änderungen in der API und den Tools, JSX kann schon mal verwirrend sein.
Vue:
Vue.js ist ein progressives Framework für die Erstellung von Benutzeroberflächen. Es ist leichtgewichtig, flexibel und recht einfach zu erlernen. Es verwendet eine reaktive Datenbindung und eine Template-Syntax, die auf HTML basiert - was die meisten Webentwickler ohnehin im Blut haben. Es bietet zudem auch Funktionen wie Routing, State Management und Transition Effects.
Vorteile: Übersichtliche Größe, hohe Geschwindigkeit und Performance, einfache Integration in bestehende Projekte.
Nachteile: Mangel an offizieller Unterstützung, bei der Dokumentation gibt es noch Luft nach oben, Vie hat geringere Marktanteile als andere Frameworks.
Svelte:
Svelte.js ist ein radikales Framework für die Erstellung von reaktiven Webanwendungen. Es kompiliert den Code in Vanilla JavaScript anstatt eine virtuelle DOM zu verwenden. Das Framework ermöglicht die Erstellung von schnellen und leichten Anwendungen mit minimaler Boilerplate.
Vorteile: Keine Laufzeitabhängigkeiten, einfache Syntax, geringer Speicherverbrauch.
Nachteile: Noch nicht ausgereift und stabil genug, weniger Community-Unterstützung und Ressourcen als andere Frameworks.
Node
Node.js ist nochmal ein Sonderfall. Node.js ist eine Open-Source-, plattformübergreifende JavaScript-Laufzeitumgebung, die auf der Chrome V8 JavaScript-Engine basiert. Es ermöglicht die Ausführung von JavaScript-Code außerhalb eines Browsers, z.B. auf einem Server oder auch als Desktop-Anwendung. Es bietet eine ereignisgesteuerte, nichtblockierende I/O-Architektur, die sich für skalierbare und echtzeitfähige Anwendungen eignet, beispielsweise für Multiuser-Games oder Kommunikationsplattformen.
Dank der Anwendung von Node.js auf einem Server sind vielfältige Einsatzszenarien möglich:
- Webentwicklung: Node.js kann als Webserver verwendet werden, um statische oder dynamische Inhalte auszuliefern. Es kann auch mit verschiedenen Frameworks wie Express, Koa, Hapi usw. kombiniert werden, um Webanwendungen zu erstellen.
- API-Entwicklung: Node.js ist ideal für die Erstellung von RESTful oder GraphQL APIs, die Daten mit anderen Anwendungen austauschen können. Es unterstützt auch verschiedene Datenbanken wie MongoDB, MySQL, PostgreSQL usw.
- Microservices: Node.js ermöglicht die Aufteilung einer großen Anwendung in kleinere, unabhängige Dienste, die über das Netzwerk kommunizieren können. Dies verbessert die Skalierbarkeit, Fehlertoleranz und Wartbarkeit der Anwendung.
- Serverlose Anwendungen: Node.js kann mit Cloud-Diensten wie AWS Lambda, Azure Functions oder Google Cloud Functions integriert werden, um serverlose Anwendungen zu erstellen, die nur bei Bedarf ausgeführt werden und keine Server-Infrastruktur erfordern.
- Desktop-Anwendungen: Node.js kann mit Frameworks wie Electron oder NW.js verwendet werden, um plattformübergreifende Desktop-Anwendungen zu erstellen, die auf Webtechnologien basieren.
Neben den oben genannten JavaScript-Frameworks gibt es noch viele andere Funktionssammlungen wie Ember, Backbone, Meteor, Next usw., die je nach Projektanforderungen und persönlichen Vorlieben verwendet werden können. Die Wahl des richtigen Frameworks hängt dabei von vielen Projektfaktoren ab, wie z.B. der Komplexität der Anwendung, der Lernzeit, der Performance, der Skalierbarkeit usw. So gibt es kein perfektes Framework für alle denkbaren Einsatzszenarien, daher ist es wichtig, die Vor- und Nachteile jedes Frameworks im konkreten Projekt zu verstehen und zu vergleichen.
Michael Macherey ist unser Mann für JavaScript-Frameworks und Anwendungsentwicklung auf JavaScript-Basis. Bei Fragen ist er für Sie jederzeit erreichbar und kann Ihnen gerne eine erste Einschätzung für Ihre Anforderungen bei einem konkreten Projekt geben.
Foto: Jimmy Chan
12.06.2023
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