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ByteDance launcht Such-App Wukong

ByteDance, der Eigentümer von TikTok, startet in aller Stille die Such-App Wukong in China, wo Google verboten istByteDance, der Eigentümer von TikTok, startet in aller Stille die Such-App Wukong in China, wo Google bekanntermaßen seit über 10 Jahren verbannt ist.

ByteDance verspricht darüber hinaus, auf Wukong keine Werbung zu schalten, das könnte durchaus als Seitenhieb auf den Marktführer Baidu verstanden werden, der seit Jahren mit einer Kontroverse über bezahlte Anzeigen konfrontiert ist. Die Wukong-App ist mittlerweile der zweite Versuch des TikTok-Besitzers, eine eigene Suchmaschine zu entwickeln, und kommt nur wenige Tage nach der Schließung der Sogou-Such-App von Tencent. Sogou, das Tencent letztes Jahr gekauft hat, betreibt weiterhin seine webbasierte Suchmaschine.

Wukong, das derzeit im App Store von Apple in China und in verschiedenen chinesischen Android-App-Stores erhältlich ist, bringt ByteDance in einen engeren Wettbewerb mit Baidu, Chinas dominierender Suchmaschine. Es scheint, dass Wukong dabei die relevanteren und wertigeren Suchergebnisse ausliefert. Im direkten Vergleich mit Baidu waren die ersten drei Suchergebnisse für "doppeltes Augenlid" - ein biologisches Merkmal, das viele Asiaten mit Schönheit assoziieren - allesamt Anzeigen für Kliniken für plastische Chirurgie. Wukong hingegen lieferte ausschließlich ärtzliche Tipps und medizinische Informationen.

Wie andere populäre Suchmaschinen bietet auch Wukong verschiedene Suchkategorien wie Nachrichten, Bilder und Videos. Außerdem können Nutzerinnen und Nutzer Seiten mit Lesezeichen versehen und verfügen über einen "Inkognito-Modus" wie bei Webbrowsern, der den Suchverlauf nicht speichert.

Wukong stellt eine neue Herausforderung für Baidu dar, nachdem in den letzten Jahren schon andere große Technologieunternehmen in die Internetsuche expandiert haben. Vor der Übernahme von Sogou durch Tencent begann bereits Alibaba die hauseigene Suchmaschine Quark aggressiv zu bewerben.

Natürlich unterliegen all diese Plattformen der allgegenwärtigen Zensur und verwenden verschiedene Methoden, um die Anzeige sensibler Suchergebnisse zu vermeiden - so auch Wukong. Eine Suche nach der New York Times beispielsweise führt zu einem Ergebnis für die nationalistische Boulevardzeitung Global Times, die von der Zeitung der Kommunistischen Partei People's Daily herausgegeben wird. Konkurrent Baidu zeigt für dieselbe Suche immerhin auf einen Eintrag über die US-Zeitung im chinesischen Wikipedia-Pendant Baidu Baiku.

Auch ausländische Internetplattformen müssen Inhalte zensieren, wenn sie auf dem chinesischen Festland tätig sind. So hat Bing seine automatische Suchfunktion seit Dezember mindestens zweimal abschalten müssen, um den chinesischen Vorgaben gerecht zu werden. Seit 2006 war auch Google auf dem chinesischen Markt tätig und hatte seine Suchergebnisse selbst zensiert - was der Mutter aller Suchmaschinen erhebliche Kritik eingebracht hatte. 2010 hat Google sein Engagement im Reich der Mitte eingestellt.





26.08.2022

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