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Fass ohne Boden: Neue Millionen für Galeria

Der Warenhauskonzern Galeria erhält erneut StaatshilfenDer Kaufhauskonzern Galeria bekommt schon wieder Steuergeld hinterhergeschmissen - 220 Millionen Euro genehmigt der Bund für ein neues Rettungspaket. Was soll dort eigentlich noch gerettet werden? Man muss kein Starökonom sein, um zu wissen, dass der Laden defakto pleite ist und der Steuerzahler sein Geld nie wieder sehen wird.

Der Warenhauskonzern hatte schon Jahrzehnte vor Corona sein Geschäft nicht mehr im Griff, die etwas Älteren werden sich erinnern. Wieso ist Vater Staat bei Großkonzernen immer derart in Spendierlaune? Mittelständler, Kleinunternehmen, Einzelunternehmer, Freiberufler, Gastronomen oder Kunstschaffende gehen leer aus, werden mit Almosen abgespeist oder sehen sich mit rigorosen Rückzahlungsforderungen konfrontiert - bevorzugt in der Vorweihnachtszeit.

30 Millionen der erneuten Zuwendung werden zum Begleichen älterer Staatskredite verwendet - der Bund zahlt die Schulden seines Kreditnehmers praktisch selber... märchenhafte Zustände, von denen Mittelständler nur träumen können. Immerhin stellen die mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze und erwirtschaften dabei mehr als jeden zweiten Euro in diesem unseren Land. Und da sind Klein- und Kleinstunternehmen noch nicht einmal mitgerechnet. Zum Vergleich: Bei Galeria sind derzeit noch etwas über 18.000 Arbeitnehmer/innen in Lohn und Brot.

Bis heute hat das Galeria Management (und viele Konzernlenker davor) kein schlüssiges Konzept für die Zukunft der Kaufhauskette - man macht im Großen und Ganzen so weiter wie bisher und das Internet wird sich ja sowieso nicht durchsetzen. Aber so lange der Steuerzahler für die Defizite des Warenhauses aufkommt, ist ja auch alles in Ordnung.

Wenn das der alte Leonhard Tietz wüsste...

Foto: Richard Huber, Creative-Commons 3.0

27.01.2022

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