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Microsoft interessiert sich für Discord, die Wirtschaftsgazetten sind schon ganz nervös
Vor einem halben Jahr ist Microsoft damit gescheitert, das US-Geschäft des Videomessengers TikTok zu übernehmen. Die Redmonder hätten gerne ihre schwächelnde Messenger-Sparte aufgepeppt, doch es hat nicht sollen sein. Damals bekam Oracle den Zuschlag, jedoch auch nur im Rahmen einer Partnerschaft, um ein mögliches Verbot von TikTok in den USA zu umgehen.
Wie gut unterrichtete Kreise in den USA zu wissen glauben, liebäugelt Microsoft nun erneut mit der Übernahme einer Kommunikationsplattform und hat ein Auge auf Discord geworfen - ein bei Gamern äußerst beliebtes Tool, welches weit über einen Messenger-Dienst hinausgeht. Zehn Milliarden Dollar will Microsoft dafür ausgeben, spekulieren Bloomberg, Venture Beat und die New York Times unisono.
Seit etwa 6 Jahren ist Discord das Maß aller Dinge, wenn sich Gamer auf einer Plattform miteinander verbinden wollen. Doch das Tool bietet weit mehr als Text-, Sprach- und Videochats. So sind Live-Streams und das Senden von Aufzeichnungen ebenso möglich wie Gruppen und geschützte Räume, in denen sich Publisher und Publikum multimedial austauschen können. In Corona-Zeiten haben sogar einige Schulen Discord für sich entdeckt, denn es ist problemlos möglich Dokumente zwischen Lehrern und Schülern auszutauschen und gleichzeitig einen Live-Stream aus dem Klassenzimmer abzufeuern. Zudem glänzt das Werkzeug mit einer denkbar einfachen Bedienung und ist weitgehend selbsterklärend. Selbst digitale Messen und Kongresse wurden schon mit Discord-Hilfe abgehalten, verschiedene Vereine nutzen die Plattform ebenfalls für die Mitgliederkommunikation. Dank Corona dürfte die Nutzung in den nächsten Monaten wohl noch zulegen.
Etwa 100 Millionen aktive Nutzer hat Discord derzeit - Tendenz steigend. Und wie das Beispiel "Digitaler Unterricht" zeigt, sind die Nutzer nicht mehr nur in der Gamerszene zu finden, obwohl die flüssige Live-Übertragung von Computerspielen mit gleichzeitiger Diskussionsrunde noch immer die Hauptdomäne von Discord ist.
Nun lässt sich Discord von verschiedenen Kaufinteressenten umwerben, Microsoft scheint dabei ganz gute Karten zu haben. Doch ebenso wie ein Verkauf des Unternehmens könnte auch ein Börsengang ins Haus stehen, wie Bloomberg zu berichten weiß. Sowohl Microsoft als auch Discord halten sich bisher bedeckt, was eine eventuelle Übernahme angeht.
24.03.2021
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