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Ihren Führerschein bitte! Google bringt Ausweise aufs Smartphone

Ihren Führerschein bitte! Google bringt Ausweise aufs SmartphoneMit Android 11 hat die Mutter aller Suchmaschinen das Bezahlsystem Google Pay tief in das Betriebssystem integriert. Das soll den Zugriff auf die Kreditkarten- und Kundendaten smarter machen und Bezahlvorgänge online wie auch im Laden an der Ecke beschleunigen. Digitales Payment haben auch viele Mitbewerber im Programm und entwickeln es stetig weiter - Google will daher noch mehr persönliche Daten im mobilen Endgerät speichern: So wird schon seit einiger Zeit daran gearbeitet, Führerschein, Personalausweis oder andere wichtige persönliche Dokumente auf das Smartphone zu packen.

Seien wir ehrlich, eine Welt ohne Smartphone ist für viele undenkbar. Die funkelnden Geräte haben sich als Verwalter unseres nicht nur digitalen Lebens unverzichtbar gemacht. In den vergangenen Jahren haben Smartphones, Tablets & Co die meisten Dinge ersetzt, die bis dahin mitgeschleppt werden mussten: das klassische Handy, den MP3-Player, die Kamera, die Fernbedienung fürs TV und die Kundenkarten diverser Einkaufsketten. Mit Google Pay können auch Debit- und Kreditkarten in der heimischen Schublade verstauben - all diese Informationen trägt man mit dem Handy herum und bei Bedarf muss nur noch das Gerät gezückt werden.

Das könnte in Zukunft auch ein Szenario für die Polizeikontrolle sein, denn Google will für wichtige Ausweis-Dokumente wie Führerschein, Personalausweis oder Reisepass ein digitales Gegenstück auf dem Smartphone abheften. Mit ganz unterschiedliche Regularien, Gesetzen und juristischen Voraussetzungen lag jedoch bisher ein riesengroßer Stein im Weg - zu heterogen sind die Bestimmungen in jedem einzelnen Land der Welt.

Nun wurde mit dem ISO-Standard 18013-5 "Personal identification — ISO-compliant driving licence" ein neuer Standard etabliert, der die Technik vereinheitlichen helfen soll und viele Hindernisse auf dem Weg zum noch mehr durchsichtigen Bürger beiseite räumen dürfte. So könnte man sich in naher Zukunft bei vielen Gelegenheiten mit dem Smartphone identifizieren, nicht nur bei Behörden oder der Polizei. Google selbst nennt als Beispiel einen Barkeeper, der mittels Handy-Identifizierung das Alter einer Person überprüfen kann. Natürlich benötigt der dann ein entsprechendes Lesegerät, dass diese Daten auslesen kann, beispielsweise über einen QR-Code, eine Bluetooth, Wifi- oder NFC-Verbindung. Dabei soll auf strikte Datensparsamkeit geachtet werden: Dem Barkeeper sollen keinerlei persönliche Daten übermittelt werden sondern lediglich "Volljährig? Ja/Nein".

Selbst bei schwachem oder leeren Akku soll das System noch funktionieren und sich Daten vom NFC-Chip abrufen lassen - wenn man denn dieses Feature aktiviert hat. Dafür braucht es allerdings die nötige Hardware und es wird wohl noch ein paar Jahre dauern, bis diese Anforderungen alle Hersteller umgesetzt haben und diese Technologie marktreif ist.

Dennoch können wir uns wohl darauf einstellen, dass sich wichtige persönliche Dokumente auf dem Smartphone speichern lassen und die tiefe Integration persönlicher Daten mit kommenden Android-Versionen vorangetrieben wird.

Foto: Josef Stöger

05.11.2020

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