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Schulen ans Netz - und was dann?

Irgend etwas läuft falsch am Technologiestandort Deutschland. Wenn man sich die Online-Präsentationen von Grund-, Haupt-, Realschulen und Gymnasien ansieht, fühlt man sich in die Frühzeit des World-Wide-Webs zurückversetzt.

Von Flensburg bis Garmisch rackern sich offenbar Lehrer, Elternbeiräte und webdesignende Mamas und Papas ab, irgend etwas im Internet auf die Beine zu stellen. Und genau so sieht es dann auch aus. Unbefüllte Joomla-Templates, knallbunte 1&1 Baukastenseiten oder selbstgestrickte, holprige HTML-Entwürfe - die Öffentlichkeitsarbeit vieler Bildungsträger ist ein Trauerspiel und wirkliche Informationssysteme mit einem Mehrwert für Lehrer, Eltern und Schüler sind kaum zu finden. Und nicht wenige Schulen sind überhaupt noch nicht im Netz vertreten, die Außendarstellung der Einrichtungen findet auf Buntpapier statt.

Unverständlich, denn bei dem aktuell vorherrschenden Personalmangel insbesondere bei kommunalen Bildungseinrichtungen wäre es das Gebot der Stunde, einen Großteil der Informationstätigkeit ins World Wide Web zu verlagern sowie Anmelde- und Informationsprozeduren zu automatisieren. Und wenn man sich mit den Pädagogen über dieses Thema unterhält, stellt man ganz schnell fest, dass in den wenigsten Fällen für die Online-Präsentation überhaupt Budgets vorgesehen sind. Ganz anders als etwa für die Bestückung mit Grünpflanzen...

Wo sind die hehren Ansätze des Vereins "Schulen ans Netz e.V.", der übrigens Ende des Jahres 2012 aufgelöst wurde? Es reicht doch nicht aus, die Schulen mit einem Internetzugang auszustatten - ohne das Projekt weiter und zu Ende zu denken. Dann wundert es auch nicht, dass sogar das Internetportal lehrer-online.de einen Crahskurs in Website-Erstellung anbietet. Jedoch haben die Damen und Herren Pädagogen in einem äußerst anspruchsvollen beruflichen Umfeld wahrlich mehr zu tun, als Homepages zu basteln - sie müssen sich trotz kritischer Personalsituation und einer permanenten Mangelwirtschaft um unsere Kinder kümmern.

Hier muss dringend nachgebessert werden:

  • Öffentlichkeitsarbeit der Schulen bei den kommunalen Referaten zur Chefsache machen
  • Angemessene Budgets für Schulinformationssysteme
  • Projektplanung, -umsetzung und Controlling wie in der Wirtschaft
  • Fundierte Schulung aller Projektbeteiligten

16.04.2013

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