Aktuelles

TikTok macht Business

TikTok macht BusinessDas chinesische Videoportal TikTok entwickelt sich seit knapp zwei Jahren zum Maß aller Dinge, insbesondere bei jüngeren Nutzern. Mit der App können Musik- und Videoclips angesehen, aufgezeichnet und ausgetauscht werden, eigene Video-Snippets können erstellt, mit Filtern versehen und mit Spezialeffekten verfremdet werden. Eine Funktion, die bei Teenagern besonders gut ankommt, ist die lippensynchrone Vertonung neuer oder bestehender Videos.

TikTok ist die angesagte Fun-App für die Genration Z, viele haben für das "vergreiste" Facebook nur noch ein müdes Lächeln übrig.

Gleichwohl gab es auch schon jede Menge Ärger. Insbesondere beim Jugendschutz und beim Datenschutz sahen amerikanische Gerichte erhebliche Defizite und TikTok musste tief in die Portokasse greifen, um die verhängten Strafen zu begleichen. 5,7 Millionen US-Dollar waren fällig, weil die Richter den Schutz Minderjähriger nicht gewahrt sahen. In Indonesien und Indien wurde die App wegen illegaler Inhalte wie Pornografie und Blasphemie zeitweise gesperrt - das nahmen die Macher zum Anlass, ein Sicherheitscenter in Deutschland einzurichten. Mit viel KI soll nun versucht werden, illegale Inhalte aufzuspüren und zu sperren.

Umsätze erwirtschaftete die Plattform vor allem über die Monetarisierung von Musikclips - bezahlte Unternehmenswerbung war bisher nur eine Randerscheinung. Das soll sich nun ändern, denn die Macher haben durchaus erkannt, dass Werbung bei anderen Plattformen die Haupteinnahmequelle ist. Die Reichweitenstärke von TikTok soll nun genutzt werden, um weitere Einnahmen zu generieren.

So wurden kürzlich mit "TikTok für Unternehmen" diverse Tools vorgestellt, mit denen Marken Kampagnen starten und mit TikTok-Usern interagieren können. Marketer sollen "kreative Geschichten erzählen" und eine "nachhaltige Beziehung mit der TikTok-Community eingehen". Für die Technik werde mit Branchenexperten und werbeerfahrenen Drittanbietern zusammengearbeitet, ebenso werde eine technische Plattform ("Dahsboard") entwickelt, mit der sich Kennzahlen von Werbekampagnen tracken, abbilden und auswerten lassen.

Insbesondere unanbhängige Musikproduzenten haben es bisher geschafft, über TikTok auf neue Künstler und neue Musiktrends aufmerksam zu machen - das soll nun auch bei herkömmlichen Marken funktionieren, besonders denen, die die Generation Z viral als Zielgruppe erreichen wollen. Mit dem "TikTok Creator Marketplace" wird derzeit ein Werkzeug getestet, mit dem Werbetreibende Content passend zu Kampagne suchen, finden und zusammenfügen können - ebenso können Influencer angefragt werden, die dabei helfen sollen, den Bekanntheitsgrad einer Marke zu steigern. Ebenso wurde "Branded Scan" angekündigt. Mit dieser Funktion sollen sich "Augmented-Reality"-Inhalte für Marken und Produkte erstellen lassen, um neue Kunden unter den jungen Nutzern zu gewinnen.

29.06.2020

RSS Newsfeed
Alle News vom TAGWORX.NET Neue Medien können Sie auch als RSS Newsfeed abonnieren, klicken Sie einfach auf das XML-Symbol und tragen Sie die Adresse in Ihren Newsreader ein!