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Finanzdienste im Internet - Google will einsteigen

Google Cache: Google will Finanzdienstleistungen anbietenIn Sachen "Geldgeschäfte im Internet" geht es derzeit drunter und drüber und nahezu täglich kommen neue Meldungen herein, dass Technologie-Riesen in Finanzdienstleistungen einsteigen wollen oder bereits entsprechende Angebote vorhalten. So kooperiert Apple bereits mit Goldman Sachs und offeriert eigene Kreditkarten mit einem attraktiven Bonussystem. Noch gestern berichteten wir über Facebook Pay - und heute hören wir, dass sich auch die Mutter aller Suchmaschien ein Stück vom Kuchen sichern will.

So berichtet das Wall Street Journal, dass Google im nächsten Jahr zusammen mit der Citigroup Girokonten anbieten wird, die ausschließlich über die Google-Pay-App bedient werden. "Google Cache" soll sogar ohne die üblichen Gebühren auskommen. Was nicht verwundert, denn Nutzerdaten sind für Google eine viel effizientere Einnahmequelle, als die Pfennigbeträge, die man bei Banktransaktionen abgreifen kann. Gleichwohl versichert Google bereits jetzt, dass die Finanzdaten zukünftiger Kunden nicht an Dritte verscherbelt werden. Ebenso will Google diese Daten nicht für personalisierte Werbung verwenden.

Google Cache ist jedoch mehr als ein weiterer Bezahldienst. Im Gegensatz zum bereits bestehenden Google Pay ersetzt Google Cache vollwertig ein klassisches Bankkonto.

Der herkömmliche Bankensektor steht derweil staunend daneben und hat noch nicht wirklich Mittel und Wege gefunden, den Technologiegiganten Paroli zu bieten. Zumal auch eine Vielzahl an Finanz-Startups mittlerweile sehr erfolgreich darin sind, alteingesessenen Bankhäusern die Salami vom Brot zu nehmen. Und wenn nun auch Google umfassende Finanzdienstleistungen anbietet, gibt es einen weiteren Player, der den etablierten Geldhäusern das Leben schwer macht - und das ohne teures Filialgeschäft und hochgradig automatisiert. Darüber hinaus ist der Dienst auch für andere Schnittstellen offen und ermöglicht es Dritten, Geldgeschäfte abzuwickeln.

Ob die geplanten Vorhaben der Internet-Riesen mit der deutschen Rechtssprechung vereinbar sind, ist derzeit Thema im Finanzausschuss des Bundestags. Dort möchte man mit einem neuen Gesetz Firmen wie Apple auf die Finger klopfen, die ihre NFC-Schnittstelle eben nicht für andere Bezahl-Apps freigeben.

Es bleibt spannend. Dennoch dürfte sicher sein, dass wir in Zukunft unser sauer verdientes Geld nicht mehr zur Sparkasse tragen, sondern eher zu einer Technologiefirma aus dem Silicon Valley.

14.11.2019

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