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Spuren verwischen

Tagtäglich hinterlassen wir Spuren im Internet. Und es gibt keine Winde, die diese Spuren verwehen - diese Spuren bleiben. Das Internet hat ein akribisches Gedächtnis und rein technisch ist es kein Problem, aus den von uns hinterlassenen Fussabdrücken ein detalliertes Personalprofil zu erstellen und die gewonnenen Daten gewinnbringend und möglicherweise zu meinem Nachteil einzusetzen.

Und genau das passiert ja auch tagtäglich, die Daten aus alten Accounts, Gewinnspielen, Affiliate-Netzwerken, Facebook-Konten ja sogar Spam-Listen werden verkauft, verramscht und verschoben. Und irgendwann wundern Sie sich, dass Ihr Postfach voll ist mit Versicherungs- und Kleinwagen-Angeboten und Sie sogar persönlich angesprochen werden. Und plötzlich kursieren Fotos von Ihnen im Web, deren Weitergabe Sie niemals, zumindest nicht bewußt autorisiert haben. Die Privacy-Statements diverser Sozialer Netzwerke gönnen sich nämlich nicht nur Hintertürchen sondern ganze Scheunentore, man müßte es sich eben mal durchlesen.

"We Delete Things You Don't Want Online" tönt da der Internet-Dienst deleteme von Abine Inc. und verspricht, alles aus dem Netz zu löschen, was man nicht online haben möchte. Natürlich nicht ganz selbstlos, 10 Dollar soll der Dienst am gläsernen Surfer kosten. Und für 50 Dollar werden alle alten Diensteaccounts aufgespürt und der endgültigen Löschung zugeführt. Die Service-Liste liest sich interessant, ein derartiger Dienst ist notwendig und längst überfällig.

Für Gänsehaut sorgt lediglich der Gedanke, dass deleteme ein veritables Werkzeug wäre, um Userdaten final zu verifizieren und zusammenzuführen... eine schreckliche Vorstellung.

30.12.2010