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Google plant neue Werbe-Optik – und lässt Nutzer Ads ausblenden. Ein Vorteil mit Haken?

Google lässt Werbung versteckenDie Google-Suche im Wandel: Mehr Kontrolle für Nutzer, neue Herausforderungen für Advertiser

Die ständige (und oftmals nervige) Präsenz von Werbeanzeigen in den Google-Suchergebnissen (SERPs) gehört zum digitalen Alltag. Ob in den klassischen Suchergebnissen, unter den Shopping-Boxen oder in den neuesten AI Overviews: Werbung ist das Rückgrat von Google - und eine veritable Einnahmequelle.

Doch jetzt rollt Google eine massive Änderung aus, die auf den ersten Blick wie ein großes Geschenk an die Nutzer wirkt: User können Sponsored Ads in der Suche nun tatsächlich ausblenden! Was steckt hinter dieser überraschenden Kehrtwende, und welche Konsequenzen hat das für Ihr Online-Marketing?

Was sich ändert: Das neue, einheitliche Ad-Label

Alles bleibt anders. Google ist dabei, das Design seiner Werbeanzeigen weltweit zu vereinheitlichen. Die wichtigsten Neuerungen auf einen Blick:

  1. Einheitliches Label: Statt des oft variierenden "Anzeige" oder "Ad" kommt ein neues, vereinheitlichtes Label, das die Werbung klarer, aber unauffälliger kennzeichnen soll. Dieses Label soll auch unter den neuen KI-Übersichten erscheinen.

  2. Limitierte Anzahl: Pro Ad-Gruppe werden die Anzeigen auf maximal vier begrenzt, alle in derselben Größe.

  3. Der Ausblend-Button: Das revolutionäre Feature ist die Möglichkeit, die Anzeigen auszublenden. Ein neuer Button mit der Option "Sponsored Results ausblenden" (oder so ähnlich) erscheint in der Suchergebnisliste.

Der Haken: Die Werbung verschwindet nicht auf Knopfdruck

Hier kommt der spannende und für Werbetreibende beruhigende Teil: Google macht es den Nutzern nicht allzu leicht, die Werbung sofort verschwinden zu lassen.

Wer hofft, eine globale Einstellung vornehmen zu können, um nie wieder Werbung zu sehen, wird enttäuscht. Der Ausblend-Button ist an eine entscheidende Bedingung geknüpf, denn: Um überhaupt die Option zum Ausblenden zu erhalten, müssen Nutzer die angezeigten Anzeigenblöcke erst einmal komplett durchscrollen! Der Button befindet sich strategisch am unteren Ende der Anzeigenfläche. Das bedeutet: Der User muss die Ads zunächst wahrnehmen und über sie hinwegscrollen, bevor er aktiv entscheiden kann, sie zu verbergen. Es ist ein cleverer Kompromiss zwischen Nutzerautonomie und Googles Geschäftsmodell ("Anzeigen vor dem Verbergen").

Die Konsequenzen: Was das für Nutzer und Marketer bedeutet

Für den Nutzer:

  • Mehr Kontrolle: Endlich haben User die Möglichkeit, die Werbeflut in der Suche zu steuern – zumindest temporär und suchanfragenbezogen. Das kann die User Experience verbessern und die Akzeptanz der Suchmaschine langfristig erhöhen.

  • Kein permanenter Ad-Block: Die Einstellung scheint pro Suchanfrage oder Sitzung zu gelten und ersetzt keinen Ad-Blocker, da sie erst nach dem initialen Ansehen greift.

Für den Werbetreibenden (SEA/SEO):

  • Neue Transparenz vs. Visibilität: Während das Ausblenden der Ads theoretisch die Performance senken könnte, zeigen erste Beobachtungen, dass das neue, unauffälligere Label die Klickraten (CTRs) sogar erhöhen könnte, da die Anzeigen weniger stark von den organischen Ergebnissen abgegrenzt werden.

  • Top-Platzierung wird noch wichtiger: Werbenetzwerke könnten ihre Gebotsstrategien anpassen müssen. Wer schnell erkannt und ausgeblendet wird, verliert. Eine Top-Platzierung und hohe Relevanz werden also noch entscheidender.

  • Organisches Ranking gewinnt an Bedeutung: Wenn Nutzer Ads nach dem ersten Scrollen ausblenden, rücken die organischen Suchergebnisse wieder in den Fokus. Eine starke und langfristige SEO-Strategie, die Top-3-Platzierungen garantiert, ist nun wichtiger denn je, um nicht von ausgeblendeter Werbung umgangen zu werden.

Googles Schritt, Nutzern das Ausblenden von Sponsored Ads zu ermöglichen, ist ein kühnes Manöver, das die Balance zwischen Einnahmen und User Experience neu justiert.

Advertiser müssen sich nun ins Zeug legen und können sich nicht mehr nur auf bezahlte Klicks zu verlassen. Die neue Funktion macht deutlich: Die Qualität und Relevanz der Anzeige (damit der Nutzer nicht ausblendet) sowie das Ranking der organischen Ergebnisse (falls der Nutzer ausblendet) sind die Schlüssel zum Erfolg in der modernen Google-Suche.

17.10.2025

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