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Totgesagte leben länger: Napster für 207 Millionen Dollar verkauft
Die späten 90er und die frühen 2000er Jahre waren eine wilde Zeit. Das Internet schien ein gesetzloser Raum zu sein und zahlreiche Projekte und Plattformen bewegten sich am Rand der Legalität. Napster war eine solche Plattform, und die war geradezu ein Synonym für Musikpiraterie, bevor sie zunächst ausgeknipst - und später als Abonnement-Musikdienst wieder aufgetaucht ist. Inzwischen wird das große Geschäft von anderen gemacht - dennoch wurde die Marke Napster nun für 207 Millionen Dollar an Infinite Reality verkauft.
Das Tech-Startup gab am Dienstag bekannt, dass es den Streaming-Dienst in eine soziale Musikplattform umzuwandeln gedenke, auf der Künstler mit Fans in Kontakt treten und ihre Arbeit besser vermarkten können.
„Das Internet hat sich von Desktop zu Mobile, von Mobile zu Social entwickelt, und jetzt treten wir in die immersive Ära ein. Dennoch ist das Musikstreaming weitgehend gleich geblieben. Es ist an der Zeit, sich neu vorzustellen, was möglich ist“, so Jon Vlassopulos, CEO von Napster, in einem Blogbeitrag.
Napster soll mit aktuellen Technologien aufgepeppt werden, u.a. sollen virtuelle 3D-Räume geschaffen werden, die es den Fans ermöglichen, beispielsweise an virtuellen Konzerten teilzunehmen. Sowohl Musiker als auch Label sollen maßgeschneiderte Funktionen erhalten, um etwa digitale und physische Fanartikel verkaufen zu können. Die Nutzer werden zudem eine breite Palette von Metriken und Analysen erhalten, um das Verhalten der Fans und Plattformbesucher besser zu verstehen und ihre Aktivitäten entsprechend anpassen zu können.
„Es gibt keinen besseren Anwendungsfall für unsere Technologie, als sie in die Hände von Künstlern zu geben, die ständig die Grenzen des Möglichen verschieben“, so Amish Shah, Chief Business Officer von Infinite Reality.
Napster wurde 1999 von Shawn Fanning und Sean Parker ins Leben gerufen und entwickelte sich schnell zur ersten bedeutenden Peer-to-Peer-Anwendung für die gemeinsame Nutzung von Dateien. Klar, dass schnell auch Musikpiraten und illegale Kopierer die Möglichkeiten zu schätzen wussten - und es wurden rege Urheber- und Leistungsrechte mißachtet. Der Schaden für die Musilindustrie ging in die Milliarden. Napster wurde Anfang der 2000er Jahre geschlossen, nachdem die Plattenindustrie und die populäre Rockband Metallica wegen Urheberrechtsverletzungen geklagt hatten. 2011 kaufte Rhapsody die Marke und führte sie als Musik-Streaming-Dienst wieder ein.
27.03.2025
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