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Ebay vor Übernahme?

Ebay vor Übernahme?Ebay geht's nicht gut. Der virtuelle Bauchladen kränkelt immer mehr - und das periodisch seit der Abspaltung von PayPal, einst der Ertragsgarant des Online-Marktplatzes. Schon munkelt man, dass Ebay selbst zum Verkauf stünde. Waren zunächst Mitbewerber wie Alibaba als mögliche Käufer im Gespräch, kommt der Wind nun aus einer ganz anderen Ecke.

Wie das Wall Street Journal mit Hinweis auf "gut unterrichtete Kreise" schreibt, hat der Betreiber der New Yorker Börse, die Intercontinental Exchange Incorporated, laut über ein Übernahmeangebot für Ebay nachgedacht. Gut 30 Milliarden Dollar könnten für den Kauf über die Ladentheke gehen.

Noch gebe es keine formellen Gespräche und es sei keinesfalls sicher, dass eventuelle Gespräche zu einem Ergebnis führten - wenn es sie denn gäbe. Doch wie immer nach dem Kolportieren solcher Gerüchte, stieg auch der Aktienkurs von Ebay um 8,8 Prozent ordentlich an und lag am Ende des Handelstages mit 10,5 Prozent im Plus.

ICE hat sein Interesse an einer Übernahme von Ebay inzwischen bestätigt. Der Börsenkonzern sei jedoch ausschließlich am Marktplatz-Geschäft interessiert und nicht am Ramsch-Portal Classifieds (Ebay-Kleinanzeigen).

Die ICE-Aktionäre finden die Ausgaben-Pläne ihres Unternehmens wenig prickelnd - die ICE-Aktie ging zumindest erst einmal um 7,5 Prozent in den Keller.

In letzter Zeit hat der Online-Marktplatz Ebay immer wieder für lange Gesichter bei Investoren gesorgt. Während andere Online-Händler von Erfolg zu Erfolg eilen, konnte die Verkaufsplattform mit seinen Zahlen nicht überzeugen.

So musste Ebay sogar im sonst umsatzstarken Weihnachtsquartal schmerzhafte Einbußen hinnehmen. Die Erlöse fielen bis zum Jahresende um zwei Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar - verglichen mit dem Vorjahreswert. Noch schlimmer sind die Zahlen beim Gewinn, der brach sogar um 27 Prozent auf 558 Millionen Dollar ein. Im gesamten letzten Jahr fuhr Ebay einen Umsatz von 10,8 Milliarden Dollar ein, ein Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinn wuchs um fünf Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar. Das entspricht zwar knapp den Prognosen der Analysten, macht die aber nicht wirklich glücklich.

Der Konzern hat zunehmend mit der Konkurrenz von Amazon oder Alibaba zu kämpfen. Außerdem macht sich der schlechte Ruf von Ebay-Kleinanzeigen bemerkbar, dort beschweren sich Käufer über diverse Betrügereien oder den Verkauf von Artikeln, die dann nie geliefert werden - da haben sogar die Billig- und Sehr-Billig-Rivalen aus Fernost eine bessere Reputation.

Das alles macht Ebay inzwischen zum Übernahme-Kandidaten. Wer am Ende wirklich zuschlägt, ist noch offen.

05.02.2020

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