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FaceApp erobert die sozialen Netzwerke

FaceApp erobert die sozialen NetzwerkeKaum jemand, der bei Facebook oder Instagram unterwegs ist, konnte sie bisher übersehen: Diese Fotos von Freunden aber auch von Prominenten, die digital verjüngt oder teilweise extrem gealtert sind. Manche Facebook-User fühlen sich nur noch von hochbetagten Greisen umgeben - und fühlen sich entsprechend genervt. Wie das immer ist, wenn es alle machen - immerhin soll schon jeder zweite deutsche Facebook-User die App genutzt haben.

FaceApp verfremdet Portraitbilder bzw. Bilder, auf denen Gesichter zu sehen sind mit Hilfe einer ausgefeilten KI und rechnet Falten, Tränensäcke und Hautunreinheiten in die ausgewählten Phyiognomien. Zudem stehen verschieden Filter zur Verfügung - u.a. kann man sich einen neuen Haarschnitt zulegen.

Das Tool kommt aus Rußland und das ruft nicht nur deutsche Datenschützer auf den Plan. Deren Chef, der Bundesdatenschutzbeauftrage Ulrich Kelber warnt nun vor der App aus dem Osten. Es sei zu befürchten, dass "dass wichtige persönliche Daten in die falschen Hände geraten könnten" so der oberste Datenschutzbeauftragte in einem TV-Interview. Zum einen werde bei der Installation der App nicht deutlich, wer eigentlich hinter der App steckt - zum anderen ist vielen Nutzern nicht bewußt, dass und welche Daten beim Betrieb der App erhoben und an den Hersteller übermittelt werden - die entsprechenden Formulierungen sind wohl bewusst schwammig gehalten. Die US-Administration sieht FaceApp gar als Problem für die nationale Sicherheit und möchte seine Bürger natürlich wirksam vor der roten Gefahr aus dem Osten schützen.

Dabei gibt es die Fotomanipulatios-App schon seit 2 Jahren, zunächst für iOs und Android. Seinen Ursprung hat das Tool bei der Softwareschmiede "Wireless Lab" in St. Petersburg. Deren Chef Yaroslav Goncharov schwört natürlich beim Leben seiner Urgroßmutter, dass keine Daten an Dritte übermittelt oder gar verkauft werden - wie glaubwürdig das ist, kann jeder für sich entscheiden. Oder einfach mal Mark Zuckerberg fragen, der kennt sich mit Nutzerdaten aus.

Der Spaßfaktor ist jedenfalls recht hoch, auch viele Prominente, die ansonsten akribisch auf ihr Äußeres achten, müllen die Timelines der sozialen Netze mit Rentnerbildern zu.

19.07.2019

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