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Trara, die E-Post ist da - oder auch nicht...

Trara, die E-Post ist daMag sein, dass uns Google, Apple, Amazon & Co. gnadenlos ausspionieren und Huawei und Alibaba direkt aus der Hölle kommen. Aber alle haben eines gemeinsam: Diese Unternehmen begreifen eine optimale User-Experience als zentralen Bestandteil von Planung und Weiterentwicklung ihrer Software und Services. Umfassende Hilfefunktionen und eine rege Community sorgen dafür, dass die Tools verstanden, verbessert und weiterentwickelt werden.

Und dann gibt's da noch die deutsche "E-Post". Mit einer Software, die schon vor 15 Jahren unmodern gewirkt hätte. Die permanent kryptische Fehlermeldungen auswirft, die noch nicht einmal Fachleute verstehen. Die einfach mal Passwörter vergisst. Die zwar ein Update anbietet, aber dennoch vorher komplett deinstalliert werden muss, um wieder zu funktionieren - was man irgendwie selbst herausfinden muss.

Datensparsamkeit? Pustekuchen. Wer kein Mobiltelefon sein eigen nennt oder seine Telefonnummer gegenüber der Post nicht offenlegen möchte, darf die E-Post nicht nutzen. Die Stiftung Warentest bemängelt vor allem den ätzenden Anmeldeprozess - und Verbaucherschützer ärgern sich darüber, dass die Deutsche Post Kundendaten behält, auch wenn ein E-Postbrief-Konto längst gelöscht wurde. Wer sich ein Jurastudium gegönnt und sich durch die kilometerlangen AGB gegraben hat, findet auch noch das eine oder andere Leckerli, welches User sprachlos zurücklässt. Klar, liebe Post, gerne dürft ihr meine Daten zu Werbezwecken an Dritte weitergeben...

Nur um das mal klarzustellen: Der Bedarf für rechtssicheren Versand und ebensolcher Zustellung von Dokumenten an Behörden oder im Geschäftsleben ist durchaus vorhanden und das Ansinnen hinter der E-Post grundsätzlich gut. Der oft geäußerte Einwand, dass verschlüsselte und zertifizierte Emails dasselbe leisten, ist schlichtweg falsch. Nur - die Umsetzung und der Betrieb des Services erinnert in frappierender Weise an den Berliner Flughafen, der im großen und ganzen ja auch funktionieren würde, hätten nicht zu viele Manager, Aufsichtsräte, Politiker, Köche den Brei verdorben.

12.06.2019

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