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Das Ende einer Ära: Microsoft verabschiedet sich von Skype
Es ist offiziell: Der blaue Telefonhörer wird bald Geschichte sein. Nach 21 Jahren schickt Microsoft seinen einst revolutionären Messenger-Dienst in den Ruhestand. Am 5. Mai 2025 verstummt das berühmte "Blubbern" endgültig – und mit ihm eine ganze Ära der digitalen Kommunikation.
Von der Revolution zur Nostalgie
Erinnerst du dich noch? Dieses unverwechselbare Skype-Klingeln, gefolgt von einem leicht verzweifelten: "Hallo? Kannst Du mich hören?" – während man panisch nach dem richtigen Mikrofon-Button suchte. Skype war mehr als nur ein Programm, es war für viele der erste Kontakt mit kostenloser Internet-Telefonie.
Anfang der 2000er war das Telefonieren ins Ausland ein teures Vergnügen. Doch dann kam Skype und machte es plötzlich möglich, mit Freunden und Familie auf der ganzen Welt kostenlos zu sprechen – und das sogar mit Video! Ein echter Gamechanger, lange bevor FaceTime, WhatsApp oder Zoom die digitale Kommunikation übernahmen. Doch jede Erfolgsgeschichte hat irgendwann ein Ende.
Microsoft zieht den Stecker – Wechsel zu Teams
Microsoft hat beschlossen, Skype endgültig abzuschalten und setzt stattdessen voll auf Microsoft Teams. Wer also weiterhin seine Kontakte und Chatverläufe behalten möchte, hat zwei Monate Zeit, um die Daten zu exportieren oder direkt zu Teams zu migrieren. Dort sollen alle bisherigen Skype-Daten nahtlos verfügbar sein.
Vom Star der 2000er zur Randnotiz
Skype begann 2003 als bahnbrechende Idee der Gründer Janus Friis und Niklas Zennström. Der Name "Skype" stand für "sky peer to peer" – ein Hinweis auf die innovative Technologie, bei der Daten direkt zwischen den Nutzern ausgetauscht wurden, ohne zentrale Server.
Das Konzept schlug ein wie eine Bombe: Bereits 2004 hatte Skype 11 Millionen registrierte Nutzer, ein Jahr später waren es schon 54 Millionen. Das blieb auch großen Unternehmen nicht verborgen.
- 2005: eBay kauft Skype für 2,6 Milliarden Dollar
- 2009: Eine Investorengruppe um Silver Lake übernimmt das Ruder
- 2011: Microsoft greift zu – für satte 8,5 Milliarden Dollar
Mit 170 Millionen monatlich aktiven Nutzern schien Skype damals auf dem Höhepunkt seines Erfolgs. Doch dann kam das Smartphone-Zeitalter – und mit ihm die Konkurrenz.
Verpasste Chancen in der mobilen Welt
Während Skype einst der König der Internet-Telefonie war, wurde es nach und nach von FaceTime, WhatsApp, Facebook Messenger & Co. in den Schatten gestellt. Microsoft versuchte mehrfach, mit Redesigns und neuen Funktionen gegenzusteuern – doch die Nutzer wanderten ab.
Der endgültige Wendepunkt kam mit der COVID-19-Pandemie. Die Welt suchte plötzlich nach sicheren und stabilen Videokonferenz-Tools. Doch anstatt Skype erlebte ein anderer Dienst den Höhenflug: Zoom. Selbst Microsoft fokussierte sich lieber auf Teams, das 2017 als Business-Plattform gestartet war – und Skype damit endgültig den Rang ablief.
Das letzte Klingeln von Skype
In den letzten Jahren dümpelte Skype mit 36 Millionen täglichen Nutzern vor sich hin, während Teams viermal so viele Minuten an Nutzung verzeichnete. Microsoft traf eine klare Entscheidung: Ein Dienst für alles – und das ist Teams.
Besonders bitter für langjährige Skype-Fans: Die Möglichkeit, über das Programm Festnetz- und Mobilnummern anzurufen, wird in Teams nicht für Privatnutzer übernommen. Doch da heutzutage ohnehin fast jeder einen günstigen Mobilfunktarif und schnelles Internet hat, scheint diese Funktion nicht mehr gefragt zu sein.
Mit dem Abschied von Skype geht mehr verloren als nur eine App. Es verschwindet ein Stück Internetgeschichte – ein Relikt aus einer Zeit, in der Videotelefonie noch magisch erschien. Also, genießen wir die letzten Monate mit dem berühmten Skype-Klingeln. Wer weiß, vielleicht rufen wir noch einmal an – nur um ein letztes Mal zu sagen: "Hallo? Kannst Du mich hören?"
03.03.2025
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