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Friedhof der Gruscheltiere - StudiVZ wird abgeschaltet

Friedhof der Gruscheltiere - StudiVZ wird abgeschaltetNoch im letzten Jahr gab es Versuche, das einst so erfolgreiche Netzwerk wiederzubeleben (wir berichteten). Nun wird StudiVZ zum 31.07.2021 endgültig abgeschaltet.

Heute sind Instagram, TikTok, SnapChat und immer noch Facebook der Renner. Vor 15 Jahren war die Landschaft der sozialen Medien noch etwas vielfältiger und das deutsche StudiVZ bzw. der Ableger SchülerVZ und MeinVZ spielten dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Wohl auch weil man das Potential von Facebook erkannte (und kopierte), das Tool von Mark Zuckerberg war damals gerade mal ein Jahr alt.

In nur wenigen Monaten wuchs das Netzwerk für Studenten exponentiell, StudiVZ wurde zu einer der angesagtesten Plattformen hierzulande. Fast jede Uni Deutschlands hatte dort eigene Gruppen und entsprechende Nutzerzahlen, auch weil User außerhalb der Uni-Elite zugelassen waren. Doch während Facebook über nahezu unbegrenzte Investorengelder verfügte und sich entsprechd weiterentwickeln konnte, stagnierte bei den VZ-Netzwerken die technische Entwicklung und der internationale Markt wurde offenbar nicht einmal in Betracht gezogen. So wechselten ab 2010 immer mehr Nutzer zum amerikanischen Konkurrenten, auch weil dort internationale Kontakte möglich waren. In den Folgejahren fristete StudiVZ nur noch ein Schattendasein und verschwand wie so viele andere Plattformen wie Friendster, Lokalisten, MySpace, Orkut oder WerKenntWen auf dem Friedhof der sozialen Netzwerke. Das Unternehmen hinter StudiVZ musste im Jahr 2017 Insolvenz anmelden.

Vor gut einem Jahr gab es Wiederbelebungsversuche. StudiVZ und meinVZ sollte als Gruppennetzwerk VZ.net wieder neues Leben eingehaucht werden. Und das Konzept schien aufzugehen, immerhin 280.000 Nutzer hatten sich in den Wochen nach den vollmundigen Ankündigungen angemeldet. Jetzt vermeldet das Unternehmen in einem schmucklosen Blogbeitrag, dass das vergangene Jahr nur ein Beta-Test ohne Werbeeinnahmen gewesen sei - und stampft das Projekt entgültig ein. Aber so ganz dann eben doch nicht, es soll eine neue Plattform namens SpieleVZ.net geben. An der wird nach eigenen Angaben "mit Hochdruck" gearbeitet. Inwieweit das von Erfolg gekrönt sein wird, werden die nächsten Monate zeigen.

Foto: KoolShooters

22.07.2021

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