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Ein Vierteljahrhundert digitaler Bauchladen. Ebay wird 25.

25 Jahre eCommerce. Ebay wird 25.Erinnern Sie sich noch an die Zeiten vor Ebay? Als man auf der Suche nach begehrtem Ramsch noch unzählige Antiquitätenläden und Flohmärkte durchstöbern musste?

1995 war eine Zeitenwende für den eCommerce. In diesem Jahr erblickte eine Plattform das Licht der Welt, die den Online-Handel grundlegend verändern sollte.

Das von Pierre Omidya gegründete E-Commerce-Unternehmen hieß ursprünglich "AuctionWeb". Und wie der Name schon sagt, ging es ursprünglich hauptsächlich um Auktionen, das Verkaufsprinzip war tatsächlich bei Sothebys & Co. abgekupfert - nur eben online und digital. Der erste verkaufte Gegenstand war übrigens ein defekter Laserpointer, der vom Gründer selbst eingestellt wurde. Ein Käufer aus Kanada kaufte ihn für $14,83 und reparierte ihn. Der Rest ist Geschichte.

Seinen deutschen Ableger eröffnete Ebay erst 1999. Und auch das nur, weil die Samwer-Brüder mit ihrem Ebay-Klon "Alando" ordentlich Marktanzeile schröpften, also kaufte man die Plattform kurzerhand und verleibte sie Ebay ein. Damit wurd der Sparstrumpf der Samwer-Brüder ordentlich gefüllt, die mit Rocket Internet bis heute zu den maßgeblichen Investoren bei der Entwicklung von Start-ups weltweit spielen.

Und wie ging es mit dem Original weiter? Nach einem Vierteljahrhundert hat eBay eine Marktkapitalisierung von 29 Milliarden Dollar und der Firmengründer verfügt heute über Anteile in Höhe von 13,1 Milliarden Dollar.

Über die einstige Auktionsplattform, auf der in den frühen Jahren fast ausschließlich private Anbieter gebrauchte Waren verkauften, werden heute rund 80 Prozent fabrikneue Artikel angeboten. Nach eigenen Angaben zählte Ebay im vergangenen Jahr mehr als 18 Millionen aktive Käufer  - und das alleine in Deutschland.

Dennoch, im Jahr 2020 zerbrechen sich Investoren und Analysten den Kopf darüber, wie es mit Ebay weitergehen könnte. Denn längst sind andere Akteure auf dem Markt erschienen, die mit frischen Konzepten und flotter Technik da weitermachen, wo Ebay hätte schon vor Jahren die Kurve kratzen müssen. Ebay ist immer noch groß, aber im Vergleich mit Amazon oder Alibaba fistet das Online-Auktionshaus eher ein Dasein uner "ferner liefen".

Das liegt nicht nur am altbackenen Erscheinungsbild und an einer teilweise unfreundlichen Händler- und Gebührenpolitik. Andere Anbieter sind mit Händlermarktplätzen nachgezogen und bieten einfach eine bessere Technik zu weitaus besseren Konditionen. Hinzu kommt, dass im Jahr 2015 mit PayPal die einstige Gelddruckmaschine von Ebay abgespalten wurde, die seither und für sich genommen sehr performant und profitabel arbeitet. Weitere Abspaltungen sind im Gespräch, so sollen die Online-Ticketbörse StubHub und der eBay Classifieds Group, zu der auch die deutschen Angebote eBay Kleinanzeigen und mobile.de gehören, in Zukunft eigene Wege gehen. Zwischendurch wird immer mal wieder gemunkelt, dass Ebay selbst zum Verkauf stünde.

Im 25. Jahr seines Bestehens geht es Ebay also nicht so gut. Der virtuelle Bauchladen kränkelt immer mehr. Und noch fehlt das zündende Konzept, den Online-Marktplatz wieder ertragreich und fit für die erste Liga zu machen.

01.09.2020

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