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Google launcht Keen - und macht ein bisschen auf Pinterest

Google launcht Keen - und macht ein bisschen auf PinterestWird das jetzt wieder so ein Dingens, was nach ein paar Monaten sang- und klanglos in der Versenkung verschwindet? Oder will Google einen erneuten ernsthaften Versuch starten, im Social-Media-Segment heimisch zu werden? Oder soll mal wieder einer neuen Technologie auf den Zahn gefühlt werden, die dann in einem ganz anderen Produkt wieder auftaucht? Man weiß es nicht. Jedenfalls bringen die Entwickler des Google Area 120-Teams ein neues Tool an den Start, "Google Keen" wildert dabei ordentlich in den Gefilden von Pinterest.

Keen ist eine KI-getriebene App, die es Nutzern erleichtern soll, Medieninhalte zu finden, zu sammeln und zu teilen. Dabei kommt neben der Verschlagwortung von Inhalten jede Menge "Machine-Learning" zum Einsatz, das soll vermeiden, dass langweilige, statische und lineare Medienstreams entstehen - wie das bei vielen anderen Netzwerken der Fall ist. Die Sammlungen (Keens) können privat sein, aber auch mit anderen geteilt werden, Keen-Nutzer können ihre Medieninhalte thematisch oder nach bestimmten Kriterien verknüpfen. Verschiedene Quellen wie Websites, Blogs, YouTube-Videos oder Amazon-Links sorgen für einen bunten Content-Mix - mit zunehmender Verbreitung und Nutzung sollen die Inhalte auch immer besser auf das eigene Nutzugsverhalten abgestimmt werden.

Klar, für die Nutzung von Keen braucht es einen Google-Account, eine Android-App ist im Google Play Store verfügbar. Keen läuft natürlich auch im Browser.

Was will Google? Pinterest und ein paar weitere Mediendienste gibt es ja schon und der Suchmaschinenriese hat es bisher immer geschafft, seine sozialen Tools mit Karacho in den Sand zu setzen. Natürlich weiß man auch bei Google, dass in sozialen Netzen eine Vielzahl lukrativer Daten abzugreifen und in zielgerichtete Anzeigenschaltungen umzuwandeln sind - ein funktionierendes soziales Werkzeug im Stil von Pinterest würde es Google ermöglichen, die Interessen der Nutzer auszulesen und diese Informationen zu verwerten. Es spricht viel dafür, dass die von Keen gesammelten Daten mit anderen Google-Nutzerdaten zusammengeführt werden.

Bereits im Januar dieses Jahres hatte Google Tangi gestartet. Der Name des Tools ist ein Wortspiel aus "TeAch aNd GIve" und "tangible" (greifbar). Tangi funktioniert ebenfalls nach dem Pinterest-Prinzip, konzentriert sich jedoch auf kreative DIY-Inhalte wie Heimwerken, Kochen und Mode. Tangi erlaubt kurze Videos bis maximal 1 Minute und bietet damit Features, die aus anderen derzeit angesagten Plattformen bekannt sind. Auch Tangi ist bislang experimentell und nicht in jedem Land verfügbar.

Es wird interessant sein zu beobachten, welche Ideen, Technologien und Tools aus diesen Entwicklungen Bestand haben, ggf. ausgebaut oder in ganz neue Produkte einfließen werden.

20.06.2020

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