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Sanierungsversuch gescheitert, Beate Uhse steht zum Verkauf

Sanierungsversuch gescheitert - Beate Uhse steht zum VerkaufVor anderthalb Jahren hatte es die Pleite von Europas einst größter Sexkette sogar in die Tagesschau geschafft (wir berichteten) - die erneute Insolvenz nach einem fehlgeschlagenen Sanierungsversuch ist nun nur noch eine Randnotiz in ein paar Branchenblättern. Damit dürfte das Schicksal von "Beate Uhse" besiegelt sein - die noch etwa 20 Filialen mit rund 70 Mitarbeitern stehen zum Verkauf, so der vorläufige Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz am Freitag in Hamburg.

Die Entwicklung war absehbar, zumal das Internetprogramm von Beate Uhse schon an die niederländische EDC-Gruppe verkauft worden ist und nicht mehr zur Sanierungsmasse gehörte. Und mit dem Ladengeschäft des "Dildo-Tengelmann" konnte nun wirklich kein Staat mehr gemacht werden. Vor zwei Jahren hatte eine Investorengruppe das Firmengeflecht übernommen, aber das seit Jahren rückläufige Geschäft auch nicht stabilisieren können.

Gleich nach dem Krieg hatte die Unternehmerin und Kunstflug-Pilotin Beate Uhse die Firma gegründet und Artikel für "Ehehygiene" per Katalog und Postversand verkauft. In den Zeiten des Wirtschaftswunders und besonders ab den späten 60er Jahren ging die Entwicklung stetig nach oben - in den 70er Jahren etablierte sich der Konzern als europäischer Markführer in diesem Segment. 1999 war Beate Uhse derart erfolgreich, dass der Schritt an die Börse die logische Konsequenz zu sein schien. Auch das ging lange gut, doch nach dem Tod der Firmenchefin 2001 verschliefen es die Nachfolger, auf die rasante Entwicklung des Internets zu reagieren. Ab da kannte die Geschäftsentwicklung nur noch eine Richtung und die zeigte nach unten - Beate Uhse verlor zunehmend Marktanteile und hatte bei der Generation Internet kaum noch Rückhalt und Reputation. Die Läden galten als muffig und rückständig aber auch die Aktionen im Internet wirkten altbacken und wenig ambitioniert.

So richtig etwas anfangen konnten die Beate-Uhse-Manager mit Internet und neuen Medien nichts und so war die Insolvenz vor 2 Jahren das vorläufige Ende dieser Entwicklung. Die Insolvenzmasse des einstmals stolzen Unternehmens wurden an einen Fonds des niederländischen Investors Robus Capital Management verkauft - doch auch den neuen Eigentümern ist eine Trendwende und die Revitalisierung der Marke "Beate Uhse" nicht gelungen.

22.07.2019

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