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Schlechtes Netz - der Steuerzahler soll für Versäumnisse der Mobilfunkanbieter aufkommen

Schlechtes Netz - der Steuerzahler soll für Versäumnisse der Mobilfunkanbieter aufkommenDeutschland ist "Dritte Welt", um nicht zu sagen "Neuland", wenn es um die flächendeckende und flotte Mobilfunkabdeckung geht. In kaum einer anderen europäischen Gegend hat der Nutzer derart mit Funklöchern und lahmarschiger Datenrate zu kämpfen, wie hierzulande - jedenfalls, wenn man die halbwegs anständig versorgten Großstädte mal hinter sich gelassen hat. Auf dem Land oder in Grenzregionen geht jedoch oftmals gar nichts, das so oft beschworene "schnelle Internet" ist noch in weiter Ferne. Die Industrienation Deutschland liegt im europäischen Vergleich der Mobilfunk-Performance auf dem drittletzten Platz - noch hinter Albanien.

Und in keinem anderen Land Europas wird man für diese miese Leistung auch noch derart zur Kasse gebeten, wie das bei uns der Fall ist. Und für ein geradzu lächerliches Datenvolumen müssen Preise berappt werden, für die uns andere Europäer herzlich auslachen. Für den deutschen Preis von 6 Gigabyte Daten - also etwa 2 HD-Filmen - können selbst in der finnischen Tundra unbegrenzt Daten gesaugt werden. Auch hier befindet sich Deutschland auf einem der letzten Plätze im europäischen Vergleich - und Mobilkunden fühlen sich zurecht abgezockt.

Dass das so nicht weitergehen kann, scheint nun auch die Bundesregierung erkannt zu haben. Doch nicht etwa den Mobilfunkbetreibern und deren Aktionären wird auf die Füße getreten, damit die notwendigen Investitionen nicht länger hinausgeschoben werden - nein, der Steuerzahler solls richten. Der Bund will über eine eigene Infrastrukturgesellschaft Funkmasten dort aufstellen, wo sich der Ausbau für die Mobilfunkbetreiber nicht rechnet, die ersten Gelder sollen bereits 2020 sprudeln.

Das ist natürlich auch eine Möglichkeit, die Ergebnisse der Regierungsparteien bei den in diesem Jahr anstehenden Wahlen noch ein klein wenig nach unten zu korrigieren.

Heise Online hat noch mehr Informationen.

Foto: Bruce Mars

14.06.2019

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