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Google+ kommt in die Tonne

RIP Google+Geahnt haben wir es ja schon lange, jetzt ist es raus: Google wird seinen gescheiterten Versuch, ein soziales Netzwerk zu etablieren aufgeben und Google+ beenden. So richtig vermissen wird den Datenfriedhof wohl niemand.

Immer mal wieder kündigt die Mutter aller Suchmaschinen an, Tools und Funktionen nicht mehr weiter zu entwickeln. Teilweise sind Werkzeuge dabei, die eine breite Nutzerschaft hatten und beliebt waren - wie z.B. der vor einigen Jahren eingestellte Feed-Reader oder Orkut, ein Netzwerk welches in Indien und Brasilien Millionen Nutzer hatte.

Doch was Google-Manager Ben Smith kürzlich in einem Blogbeitrag erwähnte, lässt aufhorchen und darf durchaus als "Hammer-Headline" bezeichnet werden. Google+ wird eingestellt, der Versuch eines Sozialen Netzwerks, dass es nie geschafft hat, auch nur ansatzweise zur Konkurrenz von Facebook und Co. aufzuschließen, wird beendet. Smith konstatiert "erhebliche Schwierigkeiten", das Netzwerk entsprechend der Erwartungen der Nutzer an Datenschutz und Privatsphäre zu gestalten, das habe eine interne Untersuchung verschiedener Google-Produkte ergeben. "Trotz der vielen Arbeit, die Google in die Entwicklung des sozialen Netzwerks gesteckt hat, sei es von Nutzern und den Entwicklern nicht wirklich angenommen worden: Google+ wird kaum genutzt: 90 Prozent der Nutzer-Sessions dauern weniger als fünf Sekunden." so Smith.

Gleichzeitig machten Gerüchte um ein Datenleck bei Google+ die Runde - das dürfte das Aus noch einmal ordentlich beschleunigt haben.

Zunächst soll das soziale Netzwerk für private User geschlossen werden. Bis Ende August 2019 soll den Nutzern Zeit gegeben werden, ihre Daten zu sichern. Als Netzwerk für Unternehmen soll Google+ jedoch weitergeführt und mit neuen Features und Funktionen ausgestattet werden - immerhin sind viele Google-Produkte untereinander verzahnt und viele Unternehmen nutzen Tools wie Google Maps oder Google MyBusiness.

Google+ ist Mitte 2011 online gegangen. Das soziale Netzwerk hatte seinerzeit durchaus gute Ansätze und sollte Facebook Nutzer abjagen. Der Platzhirsch aus Palo Alto hatte damals schon über 700 Millionen Mitglieder. Doch durch eine mehr als schräge Produktpolitik und die Abhängigkeiten mit anderen Tools (Gmail, Youtube) wurden viele User verärgert und kehrtem dem Netzwerk den Rücken zu. Danach schien auch Google selbst das Interesse verloren zu haben und und das Netzwerk fristet seither ein Schattendasein.

Nun will Google sein soziales Experiment endgültig beerdigen.

10.10.2018

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